Kein Erschließungs- und kein Verkehrskonzept

Dass der geplante Logistikpark Interfranken derzeit praktisch keinen Anschluss an die Autobahnen A6/A7 hat und entsprechend sehr große Verkehrs- und Umweltbelastungen für die Bürger in der Region mit sich bringen wird, ist mittlerweile auch bei den meisten nicht direkt Betroffenen angekommen.

Der Zweckverband versucht, mit rechtlich sehr fragwürdigen Winkelzügen durch den Einsatz von immensen Summen an Steuergeldern, eine Zubringerstraße bauen zu lassen. Diese wird dann einfach als Kreisstraße „neu“ betitelt, um so den wahren Grund als Interfranken – Zubringer zu verschleiern. Gemäß derzeitigen Schätzungen liegen die Kosten für diesen geplanten Straßenneubau schon jetzt bei rund 11 bis 15 Mio. Euro, Tendenz stark steigend –  wie meist üblich bei öffentlichen Bauvorhaben. Dieser Umweg über die Kreisstraße ist deshalb nötig, weil man ansonsten keine finanzielle Förderung vom Freistaat bekommt. Ohne diesen staatlichen Zuschuss ist dieses geplante Straßenprojekt jedoch nicht finanzierbar.

Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass der Landkreis Ansbach selbst schon so stark verschuldet ist, so dass er kurz vor der Zwangsverwaltung steht! Sollte diese Straße dennoch gebaut werden und sollten sich tatsächlich Logistiker in dem Gebiet ansiedeln, wird das fehlende verkehrspolitische Gesamtkonzept für viele Orte und ihre Bürger in eine totale Katastrophe ausarten.
Beleuchtet man zudem die finanziellen Hintergründe des geplanten Projekts, wird schnell offensichtlich, dass nicht nur die Finanzierung und die Amortisation der Zubringerstraße, sondern auch die des gesamten Gewerbeparks mehr als fraglich ist.

Das Gebiet soll von Nordosten aus über die oben erwähnte AN4 neu erschlossen werden. Aber wie sieht es mit der Erschließung von Südwesten her aus? „Hier ist die Gemeinde Schnelldorf zuständig“, lautet die lapidare Antwort des Zweckverbands. Diese Aussage mutet grotesk und widersprüchlich an, denn die AN4 neu wurde bereits vom damaligen ersten Architekten ersonnen, und zwar auf Kosten aller Steuerzahler des gesamten Zweckverbands. Nun sollen die Bürger der Gemeinde Schnelldorf die Kosten plötzlich selber tragen! Unterstützung vom Zweckverband gäbe es nicht, zumal es sich in südlicher Ausrichtung um eine Staatsstraße handele. Hier sei man sowieso nicht zuständig, dies sei Sache des Freistaats.

Bild Straßenbelastung 2015

Verkehrsbelastung durch Interfranken

Mehr Straßenschäden durch PKWs als durch LKWs?

Zusätzlich zur gigantischen Lärmbelastung durch den Verkehr müssen zukünftig wir alle in den Gemeinden des Zweckverbands für die Straßen bezahlen!

Ein LKW richtet Schäden an, die tausendfach größer sind als wie sie ein PKW verursacht. Wir Bürger der Kommunen sollen dann für diese jetzt bereits sanierungsbedürftigen Straßen aufkommen, weil Firmen wie Amazon sowieso keine Gewerbesteuern bezahlen.

Diese Quelle aus Österreich gibt an: 1 LKW entspricht dem Verschleißverhalten von 35.000 PKWs: https://www.go-lienz-osttirol.net/aktuell/vcoelkw.htm

 

Weitere Infos unter: https://www.meine-auto.info/autonews/73-umwelt-verkehr/1611-schwerverkehr-beeintraechtigt-strassen-unterbau-bis-in-12-m-tiefe.html

Zeigen Sie sich solidarisch, helfen Sie mit!

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