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Schlossbergwanderung 2024

Die bereits traditionelle „Schlossbergwanderung“ des Bürgerforums Wörnitztal mit Zukunft – Allianz für eine lebenswerte Heimat e.V. fand dieses Jahr rund um den „Bergmann“, im Dialekt früher auch „Berig Mo“ genannt, einem Waldgebiet bei Unterampfrach, statt.

Nach der Begrüßung durch den 1.Vorsitzenden des Bürgerforums, Gerhard Binder, erzählten und erläuterten Elisabeth Binder und Karl Lehr allerhand Historisches, Wissenwertes und Mystisches im Zuge der gemütlichen Wanderung auf dem Bergmann-Rundweg. Zum Beispiel über die Leidenszeit während des Dreißigjährigen Kriegs, als die als Haudegen bekannten Kroaten aus Wallensteins Lager bei Nürnberg auf ihren Streifzügen mordend und marodierend durch die Gegend zogen. Die Anhöhe unterhalb des Bergmanns hat daher noch heute ihren Namen: Kroatenloch oder auch Krawattenloch, da die Kroaten als Erkennungszeichen ein Tuch um den Hals trugen.

Weiterhin gibt es die Sage um den berüchtigten „Hehopp“, einem kopflosen Reiter mit schaurigem Hund, der, so geht die Mär, oft neben einem Wanderer hergeritten ist und diesen geohrfeigt hat, wenn er gar zu vorlaut und frech daherkam oder ihm gar die Orientierung nahm, so dass er nicht mehr aus dem Wald herausgefunden hat. Die Lehre dahinter sollte sein, dass man sich im Wald ruhig verhält.

Interessant auf dem Rundweg war auch die Erläuterung des sogenannten Kirchenwegs von Ungetsheim nach Oberampfrach, auf dem nicht nur die Gläubigen zur Kirche liefen, auch die Toten wurden mit Pferdegespannen dorthin transportiert, was vor allem im Winter eine Plackerei war. Die Toten mussten dann so lange in Scheunen aufbewahrt werden, bis der Weg durch den Wald vom Schnee freigeschaufelt war. Es war ein Gespann mit vier Pferden nötig, um den Holzwagen mit dem Sarg die steile Anhöhe hinaufziehen zu können. Noch in den 1950er Jahren benutzten Oberampfracher Kinder diese Anhöhe als Rodelpiste.

Auf der nördlichen Anhöhe des Bergmanns bot sich den Teilnehmern der Wanderung ein guter Ausblick auf die derzeitige Baustelle am Autobahnkreuz A6/A7 sowie auch auf das angedachte InterFranken-Gebiet.

Die Ausmaße der Autobahnbaustelle mit immensen Erdbewegungen gebe nur einen Vorgeschmack auf das Vorhaben der IF-Planer, so Gerhard Binder. Er erklärte anschaulich, wo sich die einzelnen geplanten Bauabschnitte befinden und wie sie in ein Netz von Straßen, Kreiseln und Autobahnanschluss eingebunden werden sollen.

Nach der rund eineinhalbstündigen Wanderung trafen sich die ca. 40 Teilnehmer noch bei einer kleinen Stärkung in geselliger Runde am Waldrand nahe des „Kroatenlochs“ und ließen den lauschigen Abend gemütlich ausklingen.