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Tradition der auf Desinformation gebauten Luftschlösser

Pressemeldung des Bürgerforums vom 26.02

Seit über 20 Jahren versuchen die Generationen der politischen InterFranken-Manager ihr bereits mehrfach gescheitertes Projekt mit immer neuen Versprechen und vielen zusätzlichen Millionen an Steuergeldern zu reanimieren. Dass man dabei, wie bereits mehrfach in der Vergangenheit vorgekommen, auch keine Skrupel hat, sich mit fremden Federn zu schmücken und die Wahrheit kreativ zu verdrehen, zeigen die letzten Presseberichte des Zweckverbands. Ohne Hemmungen lassen sich dort IF-Verantwortliche vor einem Plakat der Stadtwerke Feuchtwangen ablichten und suggerieren, das Projekt in der Kreuzgangstadt sei an die haltlosen Versprechungen zu den eigenen Großlogistikplanungen auf der grünen Wiese gekoppelt.

Besondere Absurdität erreicht dieses Framing dadurch, dass die Bürgermeister Ruh und Czech in der letzten Verbandsversammlung am 15.02.2024 noch explizit erklärten, dass das Vorhaben der „Nahkraft“ eben nicht in Zusammenhang mit den InterFranken-Planungen steht. Dass man es neben der bewussten medialen Fehlauslegung dann auch mit den Eckdaten nicht so ernst nimmt, passt in das Bild der IF-Pressearbeit. Unter der Überschrift „5 Millionen für Feuchtwangen“ wird der Öffentlichkeit vermittelt, dass Fördergelder für das Projekt in Feuchtwangen bereits bewilligt seien. Die Wahrheit ist, dass man zu diesem Zeitpunkt Fördergelder beanspruchte, die noch gar nicht beantragt waren und deren Genehmigung noch offen ist.

Dass in Bezug auf eine angedachte Wasserstofftankstelle in der Nähe der Autobahnausfahrt bei Hilpertsweiler gleichzeitig behauptet wird, ein „Leitungsnetz, um eine solche anbinden zu können, sei ebenfalls schon vorhanden“, ist eine Falschmeldung! Neben einigen hundert Metern Leerrohren, die im Zuge des Baus der Ortsumfahrung Sommerau eingebracht wurden, besteht hier noch keinerlei Infrastruktur. Wahrscheinlich spielen für die IF-Verantwortlichen, die es gewohnt sind, argumentativ mit zwei- bis dreistelligen Millionenbeträgen zu jonglieren, einige hundert Tausend Euro zusätzlich im Rahmen des 14 Millionen-Projekts eines Feuchtwanger Elektrolyseurs keine Rolle.

Dass die renommierte Energieökonomin Prof. Dr. Claudia Kemfert den wirtschaftlichen Sinn von kleinteiligen Wasserstoffproduktionsanlagen an wasserarmen Standorten, insbesondere ohne bereits vorhandenen Überschuss an regenerativer Energie, generell in Frage stellt und nachvollziehbare Alternativen fordert, dürfte eine Diskussion sein, der sich die IF-Verantwortlichen für ihr Projekt ohnehin nicht stellen wollen.

Im Dunstkreis des Zweckverbands werden die Diskurse um Wasserstoff, Bahnanschluss und Autobahnausfahrt lediglich als Alibi zur Durchsetzung eines Logistikprojektes benutzt, das man zur politischen Selbstbehauptung als alternativlos versteht, welches aber von Beginn an den Rahmen der ökonomischen und ökologischen Sinnhaftigkeit sprengt.

InterFranken, das bereits viel an Steuergeldern vergeudet hat, lässt sich wirtschaftlich nur noch in einem absurden Subventions- und Fördergeflecht darstellen, das den Realitätsbezug verloren hat. Dass dabei dem Wert von Natur und Lebensqualität sowie den Rechten der Anwohner wenig Respekt gezollt wird, ist allerdings dramatisch.

So plant InterFranken aktuell den Bau einer ca. 40 Millionen Euro teuren eigenfinanzierten Autobahnausfahrt. Diese Abfahrt soll der Erschließung des Gebietes für Logistikunternehmen über Flächen dienen, die dem Zweckverband zum Teil nicht einmal gehören.

InterFranken erinnert als Geschichte immer stärker an den Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley. Dort wollte ein im eigenen Größenwahn verstrickter Wissenschaftler ohne Rücksicht auf ethische Normen einem zusammengeflickten „toten“ Projekt mit allen Mitteln Leben einhauchen, um am Ende festzustellen, dass er ein Monster erschaffen hat.